Schäuble Institut: Die Soziale Stadt Lauingen geht in die nächste Runde

Lauingen hält und steht zusammen, blickt zurück und vorwärts: Nun trafen sich in der Lauinger Stadthalle zum Schlussdialog das Münchner Schäuble Institut für Sozialforschung, Vertreter*innen und Repräsentant*innen der Arbeitskreise des Quartiersbüros der Sozialen Stadt Lauingen sowie Bürgermeisterin Katja Müller samt einer Stadtratsdelegation.

Miteinander reden

Der Rathauschefin war das persönliche Aufeinandertreffen ein Herzensanliegen, „das ist so viel besser für den Austausch als eine Videokonferenz“. Seit 15 Jahren ist Lauingen im Bund-Länder-Förderprogramm „Soziale Stadt“ engagiert mit dabei für eine zielgerichtete Stadtentwicklung. „Vieles hat sich seitdem getan“, so Quartiersmanagerin Ulla Seeßle. Das Quartiersbüro, beheimatet in der Geiselinastraße, ist seit über einem Jahrzehnt Drehscheibe und Herzstück der sozialen Stadtentwicklung. 2014 gab es eine Zwischenevaluation des Schäuble Instituts mit positiven Ergebnissen und Vorschlägen für die Zukunft. Jetzt, acht Jahre später, war es an der Zeit für die Schlussevaluation. „Das ist kein Ende, sondern eine Vitalisierung mit Blick nach vorne, vor allem nach der Corona-Zwangspause“, sagte Supervisorin Ingegerd Schäuble.

Neustart nach Corona

Der Schlussevaluation gingen drei Dialogrunden mit Stadtrat, Stadtverwaltung, Quartiersbüro, den Arbeitskreisen, dem Helferkreis Asyl, den HERZplatz-Teams und weiteren Stadtaktiven voraus. Dabei gab es viel Positives zu berichten, wie die starken Kooperationsnetzwerke zwischen Lauinger Vereinen, Glaubensgemeinschaften und städtischen Einrichtungen, wie dem Jugendcafé sowie den Kinderhäusern. Einen scharfen Schnitt machte allerdings Corona ab März 2020. „Jetzt wieder voll durchstarten“, lautete die Devise von Quartiersmanagerin Ulla Seeßle. Dieser Ankündigung sicherte Bürgermeisterin Katja Müller die volle Unterstützung aus dem Rathaus zu. Im Blickpunkt war und ist die Zusammenarbeit zwischen städtischer Verwaltung und den Ideen aus der Bürgerschaft. Klar wurde, hier ist Transparenz und offene Kommunikation über alle Ebenen gefragter denn je. „Die Stadt Lauingen ist Dienstleister, diese Forderung hören wir und nehmen sie engagiert an“, so die Rathauschefin.

Demokratie leben

Zur Diskussion kam die Schaffung neuer öffentlicher Räume. Stellvertretend für den Arbeitskreis Lebenswertes Lauingen (LWL) regte Annette Frank die „Umgestaltung von Königsgarten und dem Alten Friedhof an der Johannesstraße“, an. „Wir sind die Stadt, wir sind bei diesen Vorhaben dabei“, so das Fazit von LWL-Arbeitskreiskollegin Isabella Kigele-Weis. Stadträtin Martina Lenzer, auch aktiv in der Sozialen Stadt unterwegs, forderte einen Gesamtblick auf die Entwicklung Lauingens als Wohlfühlstadt samt Leitbild und einer verbindlichen Vision für die Zukunft. „Demokratie ist Diskussion“, sagte Oranna Erb, Diplom-Ingenieurin und Ortsplanerin vom Schäuble Institut, „und das ist auch das Anliegen der Sozialen Stadt“.

Miteinander für Lauingen.                                                                                                                      Foto: H. Siebert

Gesellschaft sind wir

Positiv zur Sprache kamen die Nutzung des Naherholungsgebietes Auwaldsee, hier investierte die Stadt Lauingen viel Geld, der Stadtbauhof war aktiv mit dabei in Sachen Erneuerung und Instandhaltung. Auch der HERZplatz vor der Stadthalle stach positiv hervor seit der Neugestaltung durch die Lauinger Bürgerschaft im Rahmen der Aktion HERZplatz des Bayerischen Rundfunks. Zur Debatte standen weitere gesellschaftliche Herausforderungen wie der Zuzug von Flüchtlingen, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, die Situation junger Familien und die Qualifizierung als Wohlfühlstadt. „Nach dem BürgerDialog ist vor der Zukunft“, sagen unisono Ulla Seeßle und Katja Müller. Nächster Schritt sind vitalisierende Empfehlungen des Schäuble Instituts für die Zukunft Lauingens.

Artikel und Bild: Heike Siebert