Lauinger Spital: klare Besuchsregeln, viel Hilfe von außen
Nach über sieben Wochen Schließung öffnete letzten Samstag erstmals wieder das Lauinger Alten- und Pflegeheim seine Pforten für Besucher. „Unter strengsten Hygieneauflagen, der Schutz unserer Bewohner steht an erster Stelle“, so Ute Grün, Leiterin der Hospitalstiftung Lauingen. Die Nachfrage war groß, die Besuchsregeln sind strikt. Zugelassen ist nur jeweils eine feste Kontaktperson pro Bewohner mit angemeldeter Besuchszeit von maximal 30 Minuten. Anmeldelisten sichern den kontrollierten Zugang. Zutritt haben höchstens vier Besucher gleichzeitig, den Transfer übernimmt das Pflegepersonal. Dazu gelten ein striktes Schutz- und Hygienekonzept, Fiebermessungen, ein Mindestabstand von 1,5 Metern, keine Umarmungen und das Tragen von Mund-Nasen-Schutz. Nach jedem Besuch erfolgt eine gründliche Desinfektion der speziell eingerichteten Begegnungszone.
Besucherfenster weiter offen
Ute Grün hat Platz genommen: Gut genutzt wird das Besucherfenster im Lauinger Alten- und Pflegeheim. Foto: privat
Das im April eingerichtete Besucherfenster bleibt, trotz der neuen Zugangsregelung, auch künftig bis auf Weiteres geöffnet. Eine Glasscheibe zieht sich über die Hälfte der Fensterhöhe und dient als Spuck- und Virenschutz. Für Besucher gibt es eine Sitzgelegenheit samt Tisch und Pavillon zum Schutz vor Schlechtwetter. 30 Minuten sind pro Besuch eingeplant, „die Nachfrage ist hoch, das Angebot wird gut angenommen“, berichtet Pflegedienstleiterin Margit Burger. Auch hier wird die Besuchszone nach jedem Kontakt gründlich desinfiziert.
Musikalische Grüße
In Planung hat der Lauinger Musiker Max Manßhardt (siehe Beitragsbild) ein Platzkonzert mit Evergreens auf der Donaukanzel vor dem Altenheim. Ein weiter er Musikgruß in der Spitalkirche oder im Spitalgarten vom Duo „Wir“, das sind Tanja und Erich Lihl aus dem Bachtal, ist in Vorbereitung. Beide Konzerte sind nicht öffentlich, sondern nur exklusiv für die Bewohner des Spitals. „Klasse Aktionen“, freut sich Lauingens Bürgermeisterin Katja Müller. „Einen herzlichen Dank auch an das gesamte Pflegepersonal während dieser herausfordernden Zeiten.“
Mitten im Leben bleiben
Denn das Pflegepersonal hielt und hält den Corona-Alltag in der Einrichtung am Laufen. Gruppen-Gymnastik, Einzelbetreuung auf den Zimmern, Spaziergänge im Garten mit Natur-Ratespielen, Live-Gottesdienste aus der Spitalkirche sowie CD-Messen von der evangelischen Pastorin Alicia Menth gab und gibt es weiterhin. Telefonate mit Angehörigen und Bekannten waren und sind jederzeit möglich, „jeder Bewohner hat ein eigenes Telefon auf dem Zimmer“, so Ute Grün. Ehrenamtliche Helfer und Spital-Mitarbeiter übernehmen Einkäufe, immer bereit für Besorgungen stehen Quartiersmanagerin Ulla Seeßle und ihr Team von der Sozialen Stadt Lauingen. Hannelore Oblinger, Keriman Demirci, eine thailändische Mitbürgerin und Mitarbeiterinnen des Altenheims übergaben selbstgenähte Mund-Nasen-Masken. Maibaumbilder gab’s von der Jugend der Landkreisfeuerwehr, Osterbasteleien brachten die Lauinger Familien Wolf und Mesch vorbei. Die Firma Dehler spendete Geld, die VR-Bank Donau-Mindel und Blumen Eber überbrachten mit der Primelaktion einen blühenden Frühlingsgruß. „Die Landkreisbürger und die Lauinger haben ihre Senioren auch in Corona-Zeiten nicht vergessen. Genau das stärkt uns, dieser Zusammenhalt“, sagt Ute Grün.
Bericht: Heike Siebert